Bergschaf
Das Bergschaf und die Filzwolle
Das Tiroler Bergschaf und das Deutsche Bergschaf werden hauptsächlich im Alpenraum in verschiedenen Farbschlägen gehalten und zweimal im Jahr geschoren. Die Feinheit der Wolle beträgt ca. 32-36 Mikrometer.
Die Bergschafwolle eignet sich gut für das Nassfilzen von robusten Filzobjekten wie Schuhen, Sitzkissen und Skulpturen sowie für das Trockenfilzen. Sie ist beliebt für Filzarbeiten mit Kindern, da sie sich leicht verarbeiten lässt und schnell filzt.
Die naturfarbenen Krempelvliese werden direkt aus der gewaschenen Wolle hergestellt, während gefärbte Vlieswolle aus gefärbten Flocken krempelt wird. Ein geringer Anteil an pflanzlichen Bestandteilen im Vlies deutet auf eine naturnahe Verarbeitung hin.
Das Bergschaf – eine kurze Beschreibung
Das Bergschaf, eine robuste Schafrasse, ist in den Bergregionen Österreichs, Oberbayerns, Südtirols und des Schweizer Engadins beheimatet. Es zeichnet sich durch verschiedene Farbschläge aus, darunter weiß, braun, schwarz und gescheckt. Mit einer Widerristhöhe von bis zu 85 cm bei den Weibchen und 120/130 cm bei den Männchen sowie einem Gewicht von bis zu 85 kg (Weibchen) bzw. 120/130 kg (Männchen) beim weißen Farbschlag und 65-75 kg (w) bzw. 80-110 kg (m) beim braunen Farbschlag, ist das Bergschaf für die intensive und extensive Haltung in den Bergen geeignet.
Erscheinungsbild und Verhalten des Bergschafs
Das äußere Erscheinungsbild des Bergschafes zeichnet sich durch lange Schlappohren und eine wollige Behaarung von Kopf bis Nacken aus. Die Tiere haben keine wolligen Beine und sind hornlos. Sie sind besonders anpassungsfähig an raue Bergklimata und ihre grobe, lange Wolle schützt sie vor Nässe. Das Bergschaf zeigt ausgezeichnete Muttereigenschaften und eine hohe Fruchtbarkeit mit einem Brunstzyklus das ganze Jahr über. Diese zutraulichen Tiere sind weidetauglich und fühlen sich sowohl auf Almweiden als auch in steinigen Landschaften wohl.
Pflege und Wirtschaftlichkeit des Bergschafs
Bergschafe erfordern wenig Pflege und sind tritt- und steigsicher. Sie haben harte Klauen, die resistent gegen Krankheiten sind. Die Schur erfolgt zweimal im Jahr mit einem Wollertrag von 5-7 kg. Mutterschafe haben eine hohe Geburtenrate, was zu einem etwa 230%igen Ablammergebnis führt. Die Naturfarben der Wolle und Felle des Bergschafes eignen sich hervorragend für die Vermarktung. Ihre Robustheit macht sie zu idealen Bewirtschaftern von höher gelegenen Böden.
Das Bergschaf zählt heute den stark gefährdeten Schafrassen Deutschlands.